Kolumbien hatte schon immer ein wenig schräge Vögel als Fußballer hervorgebracht. Man erinnere sich nur an Carlos Valderrama mit seiner gelben Löwenmähne, der wahrscheinlich sogar der beste kolumbianische Fußballer aller Zeiten ist. Aber der Schrägste ist ganz sicher José René Higuita Zapata.
Diese Artikelserie möchten wir den stillen Stars des Fußballs widmen: den Torhütern. Wir stellen euch die Torwartlegenden des Fußballs vor. Den Anfang macht eben El Loco, Rene Higuita. Unvegessen sein Special Move auf der Torwartlinie, wenn ein hoher Ball genau auf ihn zufliegt. Der englische Fußballverband FA hat kürzlich ein Videoausschnitt des Freundschaftsspiels von 6. September 1995 gegen Kolumbien veröffentlicht. Es kommt ein Schuss auf’s Tor. OK, eigentlich mehr eine Flanke. Egal! Higuita setzt an zu seinem „Scorpion Kick“ und fetzt das Ding mit den Hacken von der Linie.
Einfach L-E-G-E-N- … oh ja! …. D-Ä-R!
Aber nicht nur dieser Trick macht ihn unvergessen. Auch seine Ausflüge mit dem Ball in die gegnerische Hälfte haben Kultstatus. In seiner Nationalspielerlaufbahn gelangen ihm sogar 3 Tore. Und dabei hat er nicht nur Elfmeter geschossen, sondern auch mal Freistöße. Der schwärzeste Moment seiner Karriere war aber wahrscheinlich das Achtelfinale 90 in Italien, als Kolumbien gegen Kamerun mit 2:0 verlor. Higuita leitete dabei das zweite Gegentor ein, als er den Ball – nach einem schlampigen Zuspiel – an Roger Milla verliert und dieser in das leere Tor einschießt.
Higuita und der kolumbianische way of life
When your day is done and you want to run, cocaine
JJ Cale sang ein Lied über die Droge und Kokain gehört wohl zu Kolumbien wie die Kartoffel zu Deutschland oder der Döner zur Türkei. Und so wurde er am Ende seiner Laufbahn zweimal positiv auf Kokain getestet.
Torwartlegende Rene Higuita
Auch wenn es nie zu einem großem Titel gereicht hat, hat Higuita seinen Platz in der Hall of Fame sicher. The craziest goalkeeper ever wird wahrscheinlich unerreicht bleiben in seinen Aktionen.